Als Ärztin und Mutter weiß ich: Hebammenarbeit ist unersetzlich. Die Betreuung durch Hebammen während meiner Schwangerschaft, der Geburt im (hebammengeleiteten) Geburtshaus und des Wochenbetts waren für unser Kind, meinen Partner und mich äußerst kostbar. Für die Möglichkeit, eine so intensive Unterstützung durch Hebammen in Anspruch nehmen zu können, sind wir sehr dankbar. Damit auch in Zukunft diese Wahlfreiheit besteht, bitte ich Euch darum, die Petition von Anke Bastrop auf Change.org zu unterzeichnen. Auf der Seite gibt es außerdem viele weitere Infos zu natürlicher Geburt und Schwangerschaft.
«„Geburt ist keine Krankheit“, empfahl die Weltgesundheitsorganisation 1985. Fast dreißig Jahre später in Deutschland: Geburten werden zunehmend nicht nur als Krankheiten, sondern als Notfälle behandelt. Kein Wunder. Hebammen verdienen durchschnittlich 8,50 Euro die Stunde – bei immer weiter steigenden Beiträgen zur Berufshaftpflichtversicherung. Abzüglich Kosten und Steuern bewegen sie sich damit fast schon im Bereich des Ehrenamtes. In der Folge geben viele Hebamme die Geburtshilfe auf. Wenn sich an der Vergütung für Hebammen in nächster Zukunft nichts ändert, werden Frauen in der Schwangerschaft, während der Geburt, im Wochenbett und in der Stillzeit nicht mehr von Hebammen begleitet. […]
Was wäre, wenn es keine Hebammen gäbe?
1. Eine Hebamme betreut eine Frau: Undenkbar. Personal ist Geld. Schon jetzt sind 1:1-Betreuungen in Kliniken selten.
2. Ohne außerklinische Geburtshilfe könnten Schwangere nicht wählen, wo sie entbinden.
3. Geburten im PKW oder auf dem Rastplatz nähmen zu, weil die Wege zur nächsten Klinik zu weit sind.
4. Um gebären zu können, schüttet die Frau Oxytocin und Endorphine aus. Das geschieht nur, wenn die Frau sich ruhig und sicher fühlt. Dauerüberwachung, wechselndes Personal und Apparatemedizin geben nicht jeder Frau das Gefühl, daß alles in Ordnung ist. Der gestreßte Körper schüttet nicht Oxytocin und Endorphine, sondern Adrenalin aus. Adrenalin fördert die Geburt nicht, sondern hemmt sie. Keine Hebammen – mehr Interventionen, mehr Notkaiserschnitte, mehr Wochenbettdepressionen.
5. Die Frau hat Angst vor der Geburt? Ihr Kind trinkt nicht? Sie hat eine verhärtete Brust? Sie weiß nicht, was sie tun kann, wenn ihr Kind schreit? Sie traut sich nicht, ihr Neugeborenes zu baden? – Mit diesen Fragen bleibt sie allein. […]
Was kostet eine Geburt?
Geburt im Geburtshaus: 467,20 Euro
Hausgeburt: 548,80 Euro
Vaginalgeburt in einer Klinik: 1.594 bis 2.146 Euro
Kaiserschnitt: 2.505 bis 5.366 Euro
Die Kaiserschnittrate lag 2012 bei etwa 30%. Etwa 2% aller Geburten fanden außerklinisch statt.»